Wir informieren Sie regelmäßig über den Projektverlauf und die von uns erreichten Ergebnissen. Hier lesen Sie alles zu den Veranstaltungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen des Projekts „Lichtbild. Kulturschatz Historische Photographie“ nachlesen.
Das Fotoarchiv der Familie Kneußl ist seit 2014 als Dauerleihgabe im Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst (TAP). Es umfasst knapp 5.000 Schwarz-Weiß-Glasplattennegative und Farb-Zelluloiddiapositive – und wurde jetzt erstmalig im Rahmen des Interreg-Projekts „Lichtbild“ systematisch auswertet. Es bietet einen faszinierenden fotografischen Blick auf Tirol und Südtirol von den 1880er bis in die 1960er Jahre, von Aufnahmen zum Nutzen heutiger Ortsbildchronik bis hin zu Knipser-Aufnahmen zentraler historischer Bauwerke vor Ort – sei es die Einweihung des Bezirkskrankenhauses in Lienz 1931 oder der Bau der Europabrücke der Brennerautobahn in den frühen 1960er Jahren.
In einer kleinen, wohlfeilen Auswahl aus dem Megabestand zeigt die vorliegende virtuelle Ausstellung den Kulturschatz Historische Photographie in Bezug auf die private Hinterlassenschaft einer Familie, in der sehr früh, sehr umfangreich und technisch wie inhaltlich sehr gut fotografiert worden ist. Man konnte und wollte sich das Fotografieren bereits im späten 19. Jahrhundert auch „leisten“. Aufgrund der vielfältigen, parallel aufbewahrten bzw. familienintern zum (Groß)Teil aufgearbeiteten schriftlichen Quellen ist hier eine einzigartige Dichte an „Visual History“ und korrespondierender Niederschriften erhalten, zusätzlich eine oft sehr genaue Datierung und Verortung der einzelnen Aufnahmen.
Anton Kneußl (1851–1919) war abseits seiner Zeit als Beamter an der Bezirkshauptmannschaft Lienz 1882–1888 vor allem 1891–1912 Bezirkshauptmann von Schwaz. In dieser Stadt lebte der äußerst eifrige Fotograf gemeinsam mit Ehefrau Adelinde, geb. Ofner (1854–1927), und den Kindern Erich (1884–1968) und Elfriede (1887–1920). Sohn Erich trat in die Fußstapfen des Vaters als Tiroler Verwaltungsbeamter und als innerfamiliärer Lichtbild-Ersteller; Tochter Elfriede ist neben Vater und Bruder gleichfalls wiederholt als Fotografin dokumentiert. Nach ersten Stationen Erichs in Cles/Tione/Mezzolombardo/Cortina war er von Dezember 1918 bis 1927 Bezirkshauptmann von Lienz, danach Osttiroler Abgeordneter im Wiener Parlament der Ersten Republik Österreich bzw. im ständestaatlichen Bundesrat. Das neue Regime der Nationalsozialisten brachte 1938 seine Amtsenthebung und Anfang 1939 die Zwangspensionierung. Nach mehreren Monaten NS-Haft im KZ-Lager Reichenau bei Innsbruck 1944 wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg „reaktiviert“ und arbeitete u.a. 1945/46 als Landesamtsdirektor und 1946–1951 an der Durchführung des „Gruber-De Gasperi-Abkommens“ (Leiter der Außenstelle des Bundeskanzleramtes für Südtirol-Angelegenheiten). Danach bis zu seinem Tod 1968 reisten er und seine Ehefrau Lydia, geb. Greußing, wiederholt nach Osttirol und Südtirol, und Erich hielt u.a. die früheren Lebensstationen der Familie auf Farbdias fest.
Schneebedeckte Berghänge vor und Wolken aus Pulverschnee hinter sich! Der Traum vom Skifahren ist in etwa so alt wie die Fotografie, die ihn dokumentiert. Diese virtuelle Ausstellung zeigt Aufnahmen vom Skifahren aus Südtirol, Tirol und dem Trentino seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
Als Ursprungsregion des Skisports gilt allgemein die Landschaft Telemark in Norwegen. Die Technik zur Fortbewegung im flachen schneebedeckten Gelände verbreitet sich ab den 1890er-Jahren langsam in den Alpen und so auch im Kronland Tirol der Habsburger-Monarchie. Für den Skigenuss im steileren Gelände der Alpen bedarf es jedoch noch einiger Anpassungen, auch an der Skiausrüstung. So entsteht aus der nordischen eine eigenständige alpine Skifahrtechnik, die in Südtirol, Tirol und dem Trentino begeisterte Anhänger findet. Durch den Ausbau der Eisenbahnlinien und später die Entwicklung des Bergfilms findet der Skisport hierzulande eine große Verbreitung. Es entstehen zahlreiche Skivereine und eigenständige Skischulen. Die hier präsentierte Auswahl zeigt die Anfänge des Skifahrens mit den ersten Versuchen im Schnee und den ersten kühnen Hangabfahrten, die Relevanz, die das Skifahren während des Ersten Weltkriegs für das Militär erlangte, und die Entwicklung des Skisports zum Massenphänomen. Damit verbunden sind nicht nur technische Neuerungen bei den Aufstiegsanlagen, sondern auch die Sehnsucht nach einem Skierlebnis abseits der Pisten in der unberührten Natur. Schlaglichter auf Skimode und Pulverschneevergnügen runden die Ausstellung ab.
Die Fotografien entstammen den Archiven der Interreg-Projektpartner „Lichtbild“: dem Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst (TAP), dem Amt für Film und Medien/Abteilung Deutsche Kultur und dem Südtiroler Landesarchiv der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol. Kuratiert hat die Ausstellung Verena Malfertheiner vom Projektpartner Abteilung Museen der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol.
Liebe Interessierte, historische Fotografien aus verschiedenen Archiven der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino stehen im Mittelpunkt...
Liebe Interessierte, am 31. Jänner befasste sich der Workshop „Fotografie und digitale Langzeitarchivierung“ des Interreg-Projekts „Lichtbild...
Nachfolgenden Rubriken stehen Ihnen zur Verfügung:
Bitte geben Sie in das Textfeld den gewünschten Suchbegriff ein!